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Neurodermitis verstehen
Neurodermitis, auch atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis genannt, ist eine nicht ansteckende, chronische Hauterkrankung, die in Schüben auftritt und durch stark entzündete, extrem trockene und empfindliche Haut gekennzeichnet ist. Die Hautbarriere ist bei Neurodermitis stark beeinträchtigt, was zu einem hohen Feuchtigkeitsverlust und einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Pilzen führt. Das Hauptsymptom ist ein intensiver Juckreiz, der bei Betroffenen oft zu starkem Kratzen führt, was die Haut zusätzlich reizt.
Symptome und Hautveränderungen bei Neurodermitis
Während eines Schubes treten juckende und nässende Ekzeme auf, die sich zu Bläschen entwickeln können. Zu den typischen Hautstellen gehören Armbeugen, Kniekehlen, Hände, Gesicht und Hals. Besonders nachts kann der Juckreiz stark sein und Schlafprobleme verursachen, was die Lebensqualität beeinträchtigt. Neurodermitis kann sich im Kindesalter erstmals zeigen und sich während der Pubertät oft verbessern. Bei Erwachsenen können Schübe jedoch durch hormonelle Veränderungen, Stress oder äußere Einflüsse wieder verstärkt auftreten.
Neurodermitis bei Kindern
Kinder sind von Neurodermitis besonders oft betroffen. Bei Säuglingen zeigt sich das atopische Ekzem meist an den Wangen, Stirn und Kopfhaut, später in den Arm- und Kniebeugen. Die Kinder reagieren oft empfindlich auf äußere Reize und kratzen stark, was das Ekzem verschlimmert. Milchschorf auf der Kopfhaut, der mit Kopfgneis verwechselt werden kann, ist ein häufiges Symptom.
Neurodermitis im Erwachsenenalter
Viele Erwachsene erleben Neurodermitis-Schübe erneut, besonders durch hormonelle Veränderungen wie Schwangerschaft oder Menopause. Für ältere Erwachsene kann die plötzliche Wiederkehr der Symptome besonders belastend sein.
Ursachen und Risikofaktoren
Neurodermitis gilt als genetisch beeinflusst. Die Erkrankung tritt bei Kindern gehäuft auf, wenn ein oder beide Elternteile ebenfalls betroffen sind. Neben genetischen Faktoren spielen jedoch auch äußere Einflüsse und das Immunsystem eine Rolle. Allergene, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Umwelteinflüsse und psychischer Stress können Neurodermitis-Schübe auslösen oder verstärken.
Die Rolle der Hautbarriere
Die Hautbarriere schützt den Körper vor Feuchtigkeitsverlust, Krankheitserregern und UV-Strahlung. Bei Neurodermitis ist diese Schutzschicht gestört, sodass Feuchtigkeit entweicht und schädliche Mikroorganismen leichter eindringen können. Eine geschwächte Hautbarriere macht die Haut außerdem anfälliger für Entzündungen und Infektionen, da auch die natürliche Hautflora gestört ist.
Hautpflege bei Neurodermitis
Die richtige Hautpflege ist ein wesentlicher Bestandteil zur Linderung der Neurodermitis-Symptome. Die Hautpflege sollte auf den Aufbau und Schutz der Hautbarriere ausgerichtet sein.
- Emulgatorfreie Cremes: Emulgatorfreie Produkte mit einer Derma-Membran-Struktur (DMS) stabilisieren die Hautbarriere, indem sie hautähnliche Lipide liefern und Feuchtigkeitsverlust verhindern. Die myrto Bio Gesichtscremes basieren auf dieser Technologie, um die Hautschutzbarriere zu stärken.
- Vermeidung von Reizstoffen: Neurodermitische Haut reagiert empfindlich auf Zusatzstoffe wie Duftstoffe, Alkohol, Konservierungsstoffe und ätherische Öle. Produkte ohne diese Zusätze sind besser für sensible Haut geeignet.
- Peelings vermeiden: Peelings schwächen die Hautbarriere und fördern Entzündungen. Sie sollten bei neurodermitischer Haut vermieden werden, um Juckreiz und Trockenheit nicht zu verstärken.
- Sanfte Reinigung: Wähle eine milde, tensidfreie Reinigung mit entzündungshemmendem Beta-Glucan aus Hafer. Alternativ eignen sich reichhaltige Reinigungsöle für trockene und sensible Haut.
- Lauwarm und kurz duschen: Vermeide heißes Wasser und lange Duschzeiten. Milde Bio-Shampoos und rückfettende Duschgele ohne aggressive Tenside sind ideal.
Wirkstoffe für neurodermitische Haut
- Beta-Glucan: Dieser Extrakt aus der Hafer-Keimschicht stärkt die Hautbarriere. Er spendet Feuchtigkeit, lindert Entzündungen und Juckreiz.
- Phosphatidylcholin: Dieser hautähnliche Akmtivstoff aus Sonnenblumen verbessert und repariert die Barrierefunktion und hilft, Feuchtigkeit zu speichern.
- Linol- und Gamma-Linolensäuren: Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren aus Traubenkern- oder Nachtkerzenöl pflegen die Haut intensiv.
- Squalen und Vitamin E: Diese antioxidativen Stoffe fördern den Zellschutz und Feuchtigkeitsbindung.
Medizinische Behandlungsoptionen bei Neurodermitis
Für schwerere Fälle stehen medizinische Behandlungen zur Verfügung, die Entzündungen unterdrücken und die Symptome kurzfristig mildern können.
- Kortisonpräparate: Kortison-Cremes werden oft bei akuten Schüben verschrieben, wobei Kortison bei längerem Gebrauch zahlreiche Nebenwirkungen mit sich bringt. Dies betrifft Gewichtszunahme, Diabetes, Augenprobleme und erhöhten Blutdruck, aber auch Osteoporose, Hautverdünnung, Akne, hormonelle Verschiebungen und eine Schwächung des Immunsystems. Kortison kann lediglich die Symptome kurzzeitig unterdrücken, trägt aber nicht zu einer Heilung bei.
- Calcineurin-Inhibitoren: Auch diese Medikamente unterdrücken die Entzündungsreaktionen der Haut. Calcineurininhibitoren gelten als sehr wirksam, gehen aber mit ernsthaften Nebenwirkungen einher, insbesondere bei langfristiger Anwendung. Das breite Spektrum der Nebenwirkungen reicht von Nieren-, Leber-, Magen-Darm- und neurologischen Schäden über ein erhöhtes Risiko, an Infektionen mit schwererem Verlauf zu erkranken bis zu einem erhöhten Risiko für Hautkrebs und lymphatische Krebserkrankungen, die auf eine Unterdrückung des Immunsystems zurückzuführen sind.
- Biologika: Der monoklonale Antikörper Dupilumab wirkt gezielt auf das Immunsystem und kann möglicherweise bei schwerer Neurodermitis helfen. Allerdings tritt bei 10-25% aller Fälle eine Bindehautentzündung als unerwünschte Begleiterscheinung auf. Häufigere Nebenwirkungen sind darüber hinaus auch Kopfschmerzen, allergische Reaktionen oder Herpesinfektionen der Haut.
- Phototherapie: Lichtbehandlungen mit UV-Licht reduzieren die Entzündung, besonders in Kombination mit dem Medikament Psoralen (PUVA-Therapie). Häufige Nebenwirkungen der PUVA-Therapie sind Juckreiz, trockene Haut, Rötungen und Sonnenbrand-ähnliche Reaktionen. Bei längerfristiger Anwendung führt die Phototherapie zu vorzeitiger Hautalterung. Potenzielle Langzeit-Nebenwirkungen sind auch Augenprobleme (grauer Star) und ein erhöhtes Hautkrebs-Risiko.
Neurodermitis und die Psyche
Neurodermitis kann durch Stress und psychische Belastung verstärkt werden, da Haut und Psyche eng miteinander verbunden sind. Betroffene leiden oft unter sozialer Isolation und Ängsten, was den Krankheitsverlauf weiter beeinflussen kann.
Ernährung bei Neurodermitis
Eine ausgewogene, basenüberschüssige Ernährung mit frischem Obst und Gemüse unterstützt das Immunsystem und die Hautgesundheit. Milchprodukte und Zucker sollten reduziert werden, da sie im Körper säurebildend wirken und zu Unverträglichkeiten führen können.
Die myrto Bio-Pflege setzt auf Barriere-stärkende Inhaltsstoffe und vermeidet potenziell reizende Zusätze wie Emulgatoren, Alkohol und Duftstoffe. Emulgatorfreie Produkte mit hautähnlicher Struktur unterstützen die Hautbarriere und helfen, Feuchtigkeit zu speichern, sodass neurodermitische Haut gestärkt und beruhigt wird.