Schwitzen - ein oft unterschätzter Schutzmechanismus
Schwitzen empfinden wir häufig als unangenehm und versuchen, es zu vermeiden oder zu überdecken. Doch dieser natürliche Prozess erfüllt eine entscheidende Funktion im Körper: Er reguliert unsere Körpertemperatur und hilft bei der Ausscheidung von Abfallprodukten und Giftstoffen.
Wann und warum wir schwitzen
Nicht nur hohe Temperaturen und körperliche Anstrengung führen zu Schweißbildung – auch psychischer Stress kann Auslöser sein. So schwitzen wir beispielsweise, wenn wir Angst oder Wut empfinden. Ebenso kann übermäßiges Schwitzen durch medizinische Bedingungen wie Hyperhidrose verursacht werden.
Hyperhidrose - wenn Schwitzen zur Belastung wird
Hyperhidrose bezeichnet eine übermäßige Schweißproduktion, unter der etwa 1–2 % der Bevölkerung leiden. Die Ursachen sind oft schwer zu bestimmen, und die Erkrankung kann das Selbstwertgefühl sowie soziale Beziehungen stark beeinträchtigen. Neben psychischer Belastung kann Hyperhidrose auch körperliche Folgen wie Dehydrierung oder Hautinfektionen nach sich ziehen. Zudem kann sie ein Hinweis auf andere systemische Erkrankungen sein. Auch der Konsum bestimmter Medikamente oder Lebensmittel, wie Alkohol, Kaffee oder stark gewürzte Speisen, kann die Schweißproduktion steigern.
Schwitzen als natürliche Klimaanlage des Körpers
Schweiß spielt eine wesentliche Rolle in unserem Stoffwechsel. Durch Verdunstungskälte schützt er den Körper vor Überhitzung. Gleichzeitig trägt er zur Entgiftung bei, indem er Schadstoffe, darunter Schwermetalle wie Nickel, Blei und Arsen, aus dem Körper ausscheidet. Eine Studie aus dem Jahr 2011, veröffentlicht in den Archives of Environmental Contamination and Toxicology, bestätigt diese entgiftende Wirkung des Schweißes.
Schwitzen als Teil der körpereigenen Abwehr
Unser Körper verfügt über 2 bis 4 Millionen Schweißdrüsen, die besonders zahlreich an Stirn, Handflächen, Fußsohlen und in den Achselhöhlen vorkommen. Sie sind nicht nur für die Temperaturregulierung zuständig, sondern auch ein Teil unserer Immunabwehr, da sie helfen, schädliche Stoffe aus dem Körper zu transportieren.
Die wichtigsten Vorteile des Schwitzens im Überblick
Hier einige wichtige Vorteile des Schwitzens im Überblick:
- Ausscheidung von Toxinen bzw. Giftstoffen aus dem Körper
- Ausleitung von Abfallprodukten, die bei normalen Stoffwechselprozessen entstehen
- Ausleitung überschüssiger Mikronährstoffe aus dem Körper
- Unterstützung bei chronischen Krankheiten, auch Herz-Kreislauf-, Atemwegs- und Gelenkerkrankungen
Wie entsteht Schweißgeruch?
Der unangenehme Geruch entsteht nicht durch das Schwitzen an sich, denn Schweiß ist eigentlich geruchsneutral. Der störende Schweißgeruch entsteht erst, wenn die Bakterien auf unserer Haut den Schweiß in seine Bestandteile zersetzen. Dabei wird unter anderem Ameisen- und Buttersäure frei, die für den stechenden und ranzigen Geruch verantwortlich sind.
Was gibt es bei der Auswahl eines passenden Deos zu beachten?
Damit kein störender Körpergeruch das Wohlbefinden stört, gehört ein zuverlässiges Deodorant mit natürlichen, pflanzlichen Wirkstoffen zur morgendlichen Routine. Bei der Auswahl eines passenden Deos solltest du vor allem darauf achten, Zusätze zu vermeiden, die schädlich für die Haut, den gesamten Körper und zudem schlecht für die Umwelt sind. Leider kommen solche bedenklichen Inhaltsstoffe immer noch in vielen Deos vor.
Was ist das Problem bei aluminiumhaltigen Deos?
Die allermeisten Deos enthalten Aluminiumsalze als Deo-Wirkstoff. Aluminium gilt als wirksamer Schweißstopper, bringt aber einige unangenehme Nebenwirkungen mit sich.
- Aluminium wirkt neurotoxisch
Aluminium hat eine neurotoxische Wirkung und kann damit als Nervengift bezeichnet werden. Aluminiumverbindungen reichern sich langfristig im Gehirn, in den Lungen, Nieren und Knochen an. Sie werden mit der Entstehung von Allergien, Alzheimer und Brustkrebs in Verbindung gebracht - auch wenn dies bisher nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte. Aluminium steht außerdem im Verdacht, die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen, die Schwangerschaft und die gesunde Knochenentwicklung zu schädigen.
- Aluminiumsalze haben ein hohes Allergiepotenzial
Die in den Antitranspirantien enthaltenen Aluminiumsalze rufen bei sensibler Haut oftmals Irritationen und Juckreiz hervor. Aluminiumhaltige Deos können zu schweren allergischen Reaktionen führen.
- Die Gewinnung von Aluminium ist umweltschädlich
Aluminium ist das dritthäufigste Element der Erde. Es wird unter hohem Energieaufwand im Tagebau aus Bauxit gewonnen. Die Lagerstätten liegen vor allem in Australien, China, Brasilien, Guinea, Jamaika, Indien und Kamerun. Das gewonnene Aluminiumerz wird per Frachter auf langen Übersee-Routen nach Europa transportiert, was nicht gerade umweltschonend ist.
- Aluminium reichert sich im Körper an
Aluminium als Spurenelement kommt natürlicherweise in Wurzelgemüse, Salat oder Teeblättern vor. Es kann nur in geringer Menge vom Körper wieder ausgeschieden werden. Bei erhöhter Aufnahme von Aluminium reichert sich ein großer Teil des Metalls im Gewebe und in den Organen an.
Um deinen Körper nicht mit unnötig viel Aluminium zu belasten, solltest du daher auf aluminiumhaltige Deos verzichten und weitere unnötige Quellen für eine Aufnahme von Aluminium in deinen Körper ausschließen.
Potenziell gesundheitsschädlich sind unter anderem Alu-Getränkedosen, aufhellende Zahncremes, Alu-Grillschalen und andere Gefäße aus Aluminium, insbesondere in Kontakt mit sauren oder salzhaltigen Speisen. Du brauchst deswegen nicht in Panik zu verfallen, aber: Entscheide dich besser für hochwertiges traditionelles Kochgeschirr und eine natürliche Ernährung, die möglichst frei von chemischen Zusatzstoffen und Pestiziden ist. Die Gefahr von Aluminium besteht vor allem in seiner Langzeitwirkung.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat einen zulässigen wöchentlichen Höchstwert festgelegt, der noch als unbedenklich gilt. Dieser ist allerdings bereits erreicht, wenn du nur 1x wöchentlich ein aluminiumhaltiges Antitranspirant verwendest.
Welche sonstigen Inhaltsstoffe in Deos solltest du ebenfalls vermeiden?
- Silikone, Paraffine oder Mineralöle
Diese Erdöl-basierten Inhaltsstoffe dichten die Haut ab, verkleben sie und haben keinerlei pflegende Wirkung. Sie sind nicht nur umweltbelastend in der Herstellung, sondern sie verschmutzen auch unsere Gewässer. - Polyethylenglykole (PEGs)
Diese synthetischen Emulgatoren oder Lösungsvermittler aus Mineralöl schädigen die Membranfunktion der Haut und machen sie durchlässig für Schadstoffe. Mögliche Folgen sind Hautirritationen, Allergien, Neurodermitis, Augen- und Schleimhaut-Rötungen oder Kopfschmerzen. PEGs werden aus dem giftigen Gas Ethylenoxid hergestellt und sind enorm belastend für unsere Umwelt. PEGs sind erbgutschädigend, fruchtschädigend und krebserregend. - Vergällter Alkohol (Alkohol denat.)
Vergällungsmittel in Alkohol wie Diethylphtalate sind nicht explizit deklarationspflichtig, sondern können sich hinter der verschleiernden Ingredients-Bezeichnung Alkohol denat. Verbergen. Diese Vergällungsmittel schädigen den Schutzmechanismus der Haut und stehen zudem im Verdacht, wie Hormone zu wirken. - Synthetische Duftstoffe
Sie sollen den Schweißgeruch überdecken, führen jedoch vermehrt zu Hautirritationen, Rötungen, Juckreiz und haben ein erhöhtes Allergiepotenzial. Synthetische Duftstoffe sind biologisch kaum abbaubar. Sie sind noch nach Jahrzehnten in der Umwelt nachweisbar. - Triclosan
Dieser antibakterielle Wirkstoff, auch als Desinfektionsmittel eingesetzt, verursacht Hautreizungen und schwere Augenreizungen. Triclosan schädigt die natürliche Keimflora der Haut und verändert als sogenannter „endokriner Disruptor“ das hormonelle Gleichgewicht. Triclosan kann die Fruchtbarkeit bei Frauen vermindern, wie eine kanadische Studie von 2015 nachweist. Es reichert sich bioakkumulativ in Gewässern und Wasserlebewesen an. Daher gilt Triclosan gemäß REACH-Sicherheitsdatenblatt als sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung. - Parabene
Diese häufig als Konservierungsstoffe eingesetzten Inhaltsstoffe sind dem weiblichen Hormon Östrogen sehr ähnlich. Parabene haben eine hormonelle Wirkung auf den Körper. Sie können den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen, die Fruchtbarkeit einschränken und das Wachstum von Tumoren begünstigen.