Psoriasis bzw. Schuppenflechte verstehen und lindern

Was ist Psoriasis? 

Psoriasis bzw. Schuppenflechte ist eine chronisch entzündliche, nicht ansteckende Hautkrankheit. Sie gehört zu den Autoimmunkrankheiten. Dabei kommt es schubweise immer wieder zu verstärkt juckenden Hautausschlägen. Allein in Deutschland sind ca.1,6 Millionen Menschen betroffen, davon ca. 200.000 Kinder und Jugendliche. Betroffene versuchen, die sichtbaren Symptome zu verstecken, leiden nicht zuletzt auch psychisch besonders unter der Krankheit und ziehen sich in die Einsamkeit zurück. Psoriasis gilt derzeit als nicht heilbar. Dennoch gibt es einen Lichtblick: Psoriasis kann in seltenen Einzelfällen - ohne dass wir die Gründe dafür kennen - auch nur einmalig auftreten oder sich über Jahre hinweg wieder vollständig zurückbilden.

Symptome von Psoriasis 

Bei Psoriasis greift das Immunsystem körpereigene Hautzellen an und zerstört sie. Während sich die oberste Hautschicht (Epidermis) normalerweise alle 4 Wochen erneuert, läuft dieser Vorgang der Hauterneuerung bei Psoriasis rasant beschleunigt innerhalb von nur 3 bis 4 Tagen ab. Anstelle einer normalen Hornschicht bildet die Oberhaut verdickte, erhabene, entzündlich gerötete und juckende Schuppenbereiche (Plaques), die örtlich scharf begrenzt sind oder sich auch großflächig auf der Haut ausbreiten. Beim Entfernen durch Kratzen kommt es üblicherweise zu kleinen Blutungen. Typischerweise ist die Haut bei Psoriasis von silbernen, schuppigen Schichten bedeckt, die sich teils unter brennendem Juckreiz ablösen. Psoriasis kann auch Nagelveränderungen betreffen, was zu Verfärbungen, Verdickungen und Verformungen führt. Manchmal kann Psoriasis auch mit Gelenkbeschwerden einhergehen, die als Psoriasis-Arthritis bezeichnet werden.

Je nach Art der Ausprägung werden verschiedene Formen der Schuppenflechte unterschieden: Psoriasis vulgaris, Psoriasis pustulosa, Psoriasis arthritis, Psoriasis inversa oder Psoriasis guttata. Prinzipiell kann Psoriasis in jedem Körperbereich auftreten. Besonders stark von Entzündungsprozessen und schmerzhafter Krustenbildung betroffen sind vor allem Hände und Füße, Knie, Ellbogen, Finger- und Fußnägel sowie häufig auch die Kopfhaut (psoriasis capitis). Im Gesicht werden die Symptome häufig an den Augenbrauen und Augen sichtbar.

Ursachen von Psoriasis

Wie auch bei anderen Autoimmunerkrankungen sind die genauen Ursachen der Schuppenflechte nicht bekannt. Psoriasis scheint vor allem erblich bedingt zu sein. Schon Säuglinge und Kleinkinder können die typischen Symptome aufweisen. Meistens allerdings tritt die Schuppenflechte erstmals nach der Pubertät und vor dem 40. Lebensjahr auf, wobei Männer und Frauen gleich häufig betroffen sind. Selten bricht die Autoimmunkrankheit erst nach dem 60. Lebensjahr aus. Einer von 3 Patienten, die unter Psoriasis leiden, hat einen nahen Angehörigen, der ebenfalls davon betroffen ist. Auch emotionale Faktoren spielen eine Rolle: Eine plötzliche traumatische Erfahrung scheint Psoriasis ebenso auszulösen oder verschlimmern zu können wie psychischer Stress. Vorhandene Grunderkrankungen wie Übergewicht oder ein ungesunder Lebensstil können eine Psoriasis verschlimmern.

Medizinische Behandlungen bei Schuppenflechte

  • Topische Behandlungen
    Schulmedizinisch wird Psoriasis zunächst meistens äußerlich mit Cortison-Präparaten (Glukokortikoiden), teerhaltigen Salben und Harnstoffcremes behandelt. Diese Wirkstoff-Therapien können die quälenden Symptome einer Schuppenflechte zwar manchmal vorübergehend unterdrücken, bringen aber unangenehme Nebenwirkungen mit sich. 

    Die regelmäßige und längerfristige Anwendung von Cortison geht signifikant häufig mit Nebenwirkungen wie Wassereinlagerungen, Blutdruckanstieg, verdünnter Haut, Osteoporose, Blutzuckererhöhung oder Immunschwäche einher. Teersalben, die aus der Destillation von Steinkohlenteer hergestellt werden, sind nicht nur hautreizend und erhöhen die Sonnenempfindlichkeit. Sie gelten im Langzeitgebrauch sogar als krebserregend, da kleine Mengen über die Haut in den Körper aufgenommen werden. Auch Harnstoff bzw. Urea als Wirkstoff in Salben oder Cremes erweist sich bei längerer Anwendung als nicht hilfreich bei Schuppenflechte. Urea bindet zwar viel Feuchtigkeit, reizt aber die entzündete, ohnehin stark strapazierte, überreaktive Psoriasis-Haut noch zusätzlich. Urea hebt den pH-Wert der Haut an und zerstört so den Säureschutzmantel als essenziellen Bestandteil des hauteigenen Immunschutzes. Zudem trocknet Urea die gereizt-entzündete Haut bei längerer Anwendung immer weiter aus.

    Weitere topische Behandlungen sind Cremes, Gele oder Lotionen mit Calcineurin-Inhibitoren, Vitamin-D-Analoga oder Retinoiden, also Vitamin-A Derivaten. Retinoide können Entzündungen reduzieren, die übermäßige Zellbildung verringern und den Juckreiz lindern. Allerdings sind Retinoide auch vermehrt mit Nebenwirkungen wie Hautirritationen, Schuppung, verdickten Hautarealen, trockenen Schleimhäuten oder Leberfunktionsstörungen verbunden.

  • Systemische Medikamente
    In schwereren Fällen können systemische Medikamente wie Methotrexat, Cyclosporin, Acitretin und Apremilast verschrieben werden, die oral einzunehmen sind. Alternativ können Biologika zum Einsatz kommen. Sie werden durch Injektion oder Infusion verabreicht und sollen, das Immunsystem gezielt modulieren, um die Entzündungen zu verringern.

  • Lichttherapie (PUVA)
    Bei der kontrollierten Lichttherapie (PUVA-Therapie) werden die erkrankten Psoriasis-Hautbereiche mit UVA-Strahlung einer bestimmten Wellenlänge behandelt. Um die Wirkung der Lichttherapie zu verstärken, erfolgt vorab ein Bad in Salzwasser oder eine Kombination mit dem Medikament Psolaren, das als Creme auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen wird. In der Folge verstärkt die PUVA-Therapie die Anfälligkeit der Haut für Sonnenbrand. Eine generell erhöhte Lichtempfindlichkeit, Pigmentstörungen, Hautverdickungen sowie ein erhöhtes Hautkrebs-Risiko sind weitere Nebenwirkungen.

  • Lasertherapie
    Die Lasertherapie ist eine weitere schulmedizinische Behandlungsoption, um das übermäßige Wachstum der Hautzellen zu reduzieren, die Entzündungen zu verringern und die Symptome einer Psoriasis zu lindern. Bei der Lasertherapie werden die betroffenen Hautstellen in mehreren Sitzungen über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten mit hochenergetischem Licht bestrahlt. Nebenwirkungen der Lasertherapie sind, neben einer Zerstörung der Hautbarriere, vorübergehende Verbrennungen, Rötungen, Blasenbildung oder Hyperpigmentierungen der Haut.

Die richtige Kopfhautpflege

  • Shampoo:
    Verwende ein mildes Bio Shampoo, das ohne Alkohol und ohne hautreizende Konservierungsstoffe auskommt, wie das myrto Bio Anti-Schuppen Shampoo. Es enthält neben der extrem hautsanften Tensidmischung mit einem größtmöglichen Anteil waschaktiver Aminosäuren. zusätzlich hautberuhigenden Salbei- und Rosmarinextrakt mit gleichzeitig antimikrobieller Wirkung.

  • Kopfhautkur:
    Als nachhaltig wirksames Bio Kopfhautserum empfiehlt sich die Bio Kopfhautkur F. Diese Leave-in Pflege enthält einen innovativen antimikrobiellen Laktylat-Wirkstoff mit breitem Anwendungsspektrum. Der pflanzliche Milchsäureester wirkt nicht nur gegen Kopfhautschuppen, sondern er spendet der Kopfhaut auch zusätzlich Feuchtigkeit, löst festsitzende Plaques und hilft, entzündete rote und schuppige Stellen zu beruhigen - ohne unerwünschte Nebenwirkungen.

Die richtige Hautpflege

Da die Haut bei Psoriasis extrem trocken und empfindlich ist und zu entzündlichen Verletzungen neigt, ist die richtige Pflege essenziell wichtig. Sie hilft, die hauteigene Schutzbarriere zu stabilisieren und die Haut mit dringend benötigter Feuchtigkeit zu versorgen.

  • Gesichtsreinigung:
    Für die Gesichtsreinigung solltest du dich für einen möglichst pflegenden Cleanser ohne Tenside, ohne Duftstoffe und ohne Alkohol entscheiden, wie unsere reichhaltige Bio Argan Cleansing Cream. Vermeide übermäßiges Reiben beim Abnehmen des Cleansers, da dies die Hautreizungen verschlimmert. Vermeide mechanische Peelings. Generell sollte deine Hautpflege nur wenige, dafür hochwertige und möglichst naturbelassene Inhaltsstoffe haben. Die Produkte sollten frei von Duftstoffen, Alkohol, Konservierungsstoffen und Emulgatoren sein.

  • Gesichtstoner: Der milde Bio Magnolia Toner auf Basis von Aloe Vera mit beruhigendem Kamillenextrakt und Beta-Glucan aus Hafer wurde speziell für empfindliche oder gereizte Haut entwickelt. Er trägt dazu bei, Irritationen zu reduzieren, die Haut zu befeuchten und zu beruhigen.

myrto Gesichtsreinigung
  • Gesichtsserum: Um psoriatische Haut nachhaltig zu hydratisieren und Rissen entgegenzuwirken, ist das myrto Bio Hyaluronserum 300 ideal geeignet. Die Rezeptur enthält hoch dosierte Hyaluronsäure in verschiedenen Molekülgrößen, die bis in tiefere Hautschichten aufgenommen wird.

  • DMS-Gesichtscreme: Als optimale Feuchtigkeitscremes bei Psoriasis gelten Derma Membran Strukturcremes, kurz DMS-Gesichtscremes. Dies sind spezielle Cremes, die bevorzugt bei Hauterkrankungen wie Psoriasis eingesetzt werden. DMS-Cremes enthalten keine Emulgatoren, die typischerweise dafür eingesetzt werden, um Öl und Wasser in einer Creme zu mischen. Anstelle von Emulgatoren verwenden Derma Membran Cremes eine Struktur, die der Lipidstruktur der Haut ähnelt. Dadurch wird die Hautbarriere repariert, gestärkt und die Feuchtigkeitsbindung der Haut wird gefördert. Eine solche Gesichtscreme ist die Bio Argan Day Cream T für trockene & reife Haut. Sie enthält neben einem hohen Anteil naturbelassener wertvoller Öle auch entzündungshemmendes Beta-Glucan aus Hafer, das den Juckreiz lindert.

  • Gesichtsbalsam: Besonders empfehlenswert für extrem trockene, raue und rissige Hautstellen ist der Face Balm Amaranth mit Sheabutter, Nachtkerzen- und Amaranthsamenöl. Auch nach dem Duschen hilft der wasserfreie Balsam, die Feuchtigkeit in der Haut einzuschließen.

Was du sonst tun kannst

Um abseits von Medikamenten, schulmedizinischen Therapien und ohne Nebenwirkungen die Beschwerden einer Schuppenflechte zu lindern, kannst du auch selbst einiges tun. Die folgenden Tipps sind nicht die allein rettende Lösung, aber sie können mithelfen, die Entzündungen einzudämmen oder für einige Zeit frei von quälenden Symptomen zu bleiben.

  • Stärkung des Immunsystems
    Psoriasis tritt häufig im Zusammenhang mit Darmproblemen auf. Gerade der Darm ist hauptverantwortlich für das Funktionieren unseres Immunsystems. Ist das Abwehrsystem des Darms überlastet, steigt auch das Risiko, dass sich die Schuppenflechte verschlimmert. Essenziell wichtig ist daher der Aufbau einer gesunden Darmflora.

  • Gesunde Ernährung
    Eine ungesunde Ernährung mit denaturierten Lebensmitteln, Säurebildnern und Zusatzstoffen begünstigt den Ausbruch eines Psoriasis-Schubes. Achte auf eine vollwertige Ernährung. Bevorzuge Öle und Fette mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie Hanföl, Leinöl oder Walnussöl auf deinem Speiseplan. Du kannst sie am besten im Salat oder als Nahrungsergänzung einsetzen.

  • Psychische Entspannung
    Entwickle Strategien, wie du unnötigen Stress vermeiden kannst, denn Stress ist ein schubauslösender Faktor. Zur Entspannung eignen sich Yogaübungen, progressive Muskelentspannung oder auch Achtsamkeitsübungen. Genauso wichtig ist es aber auch, dass du dir bei allen Widrigkeiten des Alltags das Positive bewusst machst. Schraube deinen Perfektionismus zurück, pflege soziale Kontakte, treibe regelmäßig Sport und bewege dich viel an der frischen Luft.

Fazit

Auch wenn du dich darauf einstellen musst, längerfristig mit Psoriasis leben zu müssen, so kannst du jedoch mit einem ganzheitlichen Ansatz die Symptome deutlich lindern. Sowohl dein Körper und deine Psyche als auch deine Haut werden es dir danken, wenn du deinen Lebensstil, deine Ernährung und deine Hautpflege optimierst.


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