Gerade zu Beginn des Sommers, wenn die Haut noch nicht ausreichend an die intensive Sonnenstrahlung gewöhnt ist, stellt sich die Frage nach einem wirksamen und gesundheitlich unbedenklichen UV-Schutz. Nicht nur beim Aufenthalt am Meer oder im Gebirge, sondern auch auf dem heimischen Balkon oder während der Mittagspause im Straßencafe kann man sich schnell das Gesicht verbrennen. Gefragt ist ein natürlicher Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor, der möglichst keine Hautirritationen auslöst. Er sollte keine unnötigen, umstrittenen Inhaltsstoffe enthalten und auch für sensible Haut geeignet sein. Naturkosmetik-Hersteller setzen hier vor allem auf mineralischen Sonnenschutz.
Wie wirkt mineralischer Sonnenschutz?
Mineralischer Sonnenschutz basiert auf mineralischen UV-Filtern wie Titandioxid und Zinkoxid. Während organische UV-Filter petrochemischer Herkunft sind, in die Haut eindringen und dort die UV-Strahlung absorbieren, wirken mineralische UV-Filter rein physikalisch. Die Partikel bilden eine Barriere auf der Hautoberfläche. Sie reflektieren und streuen das Sonnenlicht, so dass die Strahlung nicht in die Haut eindringen kann.
Welche Vorteile bietet mineralischer Sonnenschutz?
Mineralischer Sonnenschutz schützt sofort nach dem Auftragen. Es ist keine Wartezeit wie bei chemischem Sonnenschutz erforderlich, bis er wirksam wird. Darüber hinaus bieten mineralische UV-Filter bei richtiger Kombination einen Breitbandschutz, sie schützen also sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlen. Mineralischer Sonnenschutz ist in der Regel gut hautverträglich - auch für Menschen mit hochempfindlicher Haut oder Allergien.
Kann mineralischer Sonnenschutz gesundheitsschädlich sein?
- Körpereigene Bildung von Vitamin D wird behindert
Wie auch chemische Sonnenschutzfilter, behindert ein mineralischer UV-Schutz auf der Haut die körpereigene Bildung von Vitamin D. Bereits ein chemischer oder mineralischer LSF 20 blockiert zu ca. 95 – 99% die Bildung von Vitamin D. Ein Mangel an diesem lebenswichtigen Vitamin gehört zu den größten Gesundheitsproblemen unserer Zeit. Studien weisen nach, dass Vitamin D nicht nur unseren Schutz vor Erkältungen und Depressionen, sondern auch vor Diabetes, Darmkrebs, Osteoporose und Herzinfarkt verbessert. Daher solltest du mineralische oder chemische Sonnenschutz-Produkte keinesfalls im täglichen Dauergebrauch anwenden.
-
Verdacht der Erbgutschädigung durch Titandioxid
Titandioxid (INCI-Deklaration: Titanium Dioxide oder CI77891 oder E171) ist neben Zinkoxid ein häufig eingesetzter mineralischer UV-Schutz, der vor allem im UVB-Bereich wirksam ist. Dieses Pigment ist weit verbreitet in vielen industriell hergestellten Produkten wie Farben, Lacken, Kunststoffen, aber auch in Sonnenschutzmitteln, Kosmetika, Zahncremes oder Medikamenten. Dabei gibt es gesundheitliche Bedenken, wenn Titandioxid in den Körper aufgenommen wird.Gemäß Einschätzung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) von 2021 besteht der Verdacht einer Erbgutschädigung durch Titandioxid, wenn die Partikel in den Körper gelangen. Titandioxid gilt weder als sicher für Verbraucher noch für Tiere oder Umwelt. So kann eine Gefährdung von Wasserorganismen durch aus Produkten freigesetztes Titandioxid nicht ausgeschlossen werden.
Wegen des möglichen Gesundheitsrisikos für Verbraucher ist Titandioxid in der gesamten EU seit 2022 in Lebensmitteln verboten. Uneingeschränkt zugelassen ist Titandioxid allerdings nach wie vor für Arzneimittel und Kosmetika, beispielsweise Zahncremes oder Sonnenschutzmittel.
- Gesundheitliche Risiken durch Nanopartikel
Mineralische Sonnenschutzmittel dürfen gemäß EU-Kosmetikverordnung auch Nanopartikel enthalten. Leider setzen selbst einige Naturkosmetik-Hersteller Nano-Filter zum Sonnenschutz ein. Per Definition sind Nanopartikel winzige Teilchen im Größenbereich von 1nm (Nanometer) bis 100 nm. Mineralische Nanopartikel in Sonnencremes haben bei der Anwendung den Vorteil, dass sie sich besser auf der Haut verteilen lassen. Auch wirken sie dem unliebsamen, optisch störenden „Weißeln“ klassischer mineralischer Sonnencremes auf Basis von Titandioxid oder Zinkoxid entgegen.
Was ist das Problem bei UV-Filtern in Nanogröße? Auf Grund ihrer winzigen Größe können Nanopartikel die Hautbarriere leichter durchdringen und sich dann im Körper anreichern, beispielsweise in Organen oder Lymphknoten. Insbesondere bei sensibler Baby- und Kinderhaut, geschwächter Hautbarriere oder vorgeschädigter Haut, z. B. durch Sonnenbrand, können Nanopartikel leicht in den Körper gelangen.
Forscher haben in Tierversuchen beobachtet, dass Nanopartikel im Körper Entzündungen und Organschäden hervorrufen können. Insbesondere Titandioxid gilt als problematisch. 2017 bestätigte eine französische Studie im Tierversuch einen Zusammenhang zwischen Nano-Titandioxid und schweren Darmentzündungen bis hin zu Darmkrebs.
Bisher ist über die Langzeitfolgen von Nanopartikeln im Körper wenig bekannt. Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis zur Unbedenklichkeit von Nanopartikeln im Körper.
Wie erkennst du Nanopartikel in deiner Kosmetik? Kleinstpartikel unter 100 Nanometer müssen laut EU-Kosmetikverordnung als „nano“ in der Ingredients-Liste deklariert werden.
Wenn du einen mineralischen Sonnenschutz ohne Nanopartikel suchst, achte auf die Deklaration der Inhaltsstoffe. Steht die Kennzeichnung “Nano” hinter dem Filter, enthält der Sonnenschutz laut EU-Kosmetikverordnung Kleinstpartikel unter 100 Nanometer.
Fazit
Wir bei myrto bevorzugen für die tägliche Anwendung einen rein pflanzlichen UV-Sonnenschutz auf Basis von Bio Karanjaöl in Kombination mit wirkstarken Antioxidantien wie Astaxanthin gegen schädigende Infrarot-Strahlung. Wenn du den pflanzlichen Sonnenschutz je nach Bedarf verstärken willst, empfehlen wir dir eine Sonnenschutzcreme mit Zinkoxid ohne Nanopartikel.